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ERSTER TERMIN
IM FAST NEUEN AMTSGERICHT
06. April 2025
Ich hatte keinen Samt erwartet,
Kein Rot und kein Kostüm.
Ich wollte nur den letzten Willen einreichen,
Den meinen.
Und wurde zur Begrüßung gut durchsucht.
(Wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme)
Der Warteplatz vor'm Damenzimmer
War vor der Tür zum Kaffeeraum.
Und so konnte ich bestimmt zehn Mitarbeiterinnen
(Männlich sah nur der Aktenbote aus, in Uniform)
Kommen, Kaffee holen
Und auch wieder gehen sehen...
Was mir auffiel?
Fast alle trugen Jeans und Turnschuhe.
Und ich habe mich gefragt:
Ist das ein großes Schülerpraktikum?
Wahrscheinlich nicht.
Wahrscheinlich ist es längst schon Konsens,
Daß sich die Seriosität
Nicht mehr am Kleiderstoff der Trägerinnen
Zweifelsfrei erkennen lässt.
Vielleicht ist auch ihr jurisprudenzives Stoffniveau so hoch,
Daß es der Visualisierung nicht bedurfte.
Oder,
Das kam mir schließlich in den Sinn:
Die TURNSCHUHE sind TARNSCHUHE
Prokrastinativer Eleganz...
ERDTÖNE ALL OVER
16. März 2025
In dieser Woche wurde ich
Durch Norddeutschland gefahren.
Mit langem Zug, und schnell.
Von Klein-Paris nach Hamburg,
Nachts beginnend.
Was mir auffiel,
In den Stunden mit ehr off'nen Augen,
War die Farbe der Umgebung.
Schwarze Nacht, zuerst.
Dann grauer Nebel.
Und dann die coloresque Quersumme
An Landschaftsfarben, lange:
Braungrüngrauschwarzocker.
Wenig von verschmutzten Häusern, Hallen
Oder Schrebergärtenhütten
Unterbrochen.
Schwarze Tümpel
Nah am Gleisbett.
Ab und zu ein Pony mit farbiger Decke
Auf dem hellen Fell.
Schnell verschwunden.
Eigentlich ein Fall für milde Depression,
Dachte ich nach ein paar Stunden.
Doch später fiel mir ein:
Zwischen solchen Frühlingsfarben
Haben wir als Kinder viel gespielt:
Rinnsale gestaut,
Frösche und Molche gesucht
Und Feuer gemacht.
Und uns keine Gedanken gemacht,
Daß die französischen der Farben fehlten.
Die wurden alle nachgereicht.
Und daß das bis heute reicht,
Merke ich zuhause.
(Dominanter Wandton Cyan)
Und der ist deutlich heller als die Erde
Und Kompost...
BOSTON-TIEGEL-PARTIE
März 2024
Es war ein gutes Angebot. Ein sehr gutes:
Ein Boston-Tiegel, gut erhalten, für fünfhundert Euro.
Den hatte ein älterer Kunstkollege abzugeben.
Aber in Klein-Ostheim.
Immerhin ein Ort mit Gleisanschluss.
Denn ich konnte mangels Auto
Das gute Stück nicht ganz bequem abholen...
Aber mit der Sackkarre, habe ich gedacht.
Und fuhr mit Intercity und der Hessenbahn nach Süden.
Freundlich empfangen vom erfahrenen Kollegen
Am ersten Gleis und in der Druckwerkstatt
Mit Kaffee, Kuchen und interessanten Druckgeschichten.
Nach der Bezahlung
Kam die erste Hürde:
Der garnicht große Tiegel wog sicher über hundert Kilo.
Wir zwei Künstler konnten ihn nicht von dem Sockel
Auf die Sackkarre versetzen.
Aber die etwas jüngere und wohl geübte
Frau des Druckers half uns gerne.
Auch anschließend beim Schieben Richtung Bahnhof.
Dort jedoch, nach einem Kilometer Rollens,
Versagten uns am Fuss der Bahnsteigtreppe uns're Kräfte.
Doch plötzlich kamen junge Mädchen,
Gut bekannt mit Künstler's Frau,
vorbei und halfen uns wie selbstverständlich.
Dann, in der Hessenbahn,
schien mir das eine Karrenrad zu weich zu sein
Und deshalb gab ich ihm noch ein paar Stöße Gas.
Worauf es laut und Felge brechend, barst.
Nachdem sich auch die beiden Zugbegleiter
Vom Schreck nach diesem Knall erholt hatten,
Erreichten wir bald Frankfurt;
Und auch diese beiden halfen tatkräftig, das
Nun defekte Reisegut
Auf dem Bahnsteig abzustellen.
Wie auch die nächsten,
Freundlichen, ganz Unbekannten,
die es mit mir in den Zug nach Düsseldorf bugsierten.
Einige wollten wissen, was das sei
Und ich habe es gerne erklärt.
In Düsseldorf irgendwann angekommen,
Brauchte ich nicht lang zu fragen:
Starke Männer, wiederum
Halfen mir auch dort.
Aber das eine Rad blieb platt.
Ich musste schnell zum Bauhaus gehen,
Ein Ersatzrad kaufen
Und
-Wieder am Bahnsteig-
Anmontieren.
Und mit der nun wieder beweglichen Sackkarre
mit der Straßenbahn nach Flingern fahren.
Der einzige, der "Nein" zur Anfrage gesagt hat,
Kurz zu helfen, hatte wohl ein Rückenleiden.
Eine Station weiter, mit erhöhtem Bordstein,
Ging das Ausladen dann auch allein.
Dann nur noch auch die letzten Meter
Bis zur Ackerstrasse,
Wo der Boston Tiegel erstmal übernachten konnte.
Oft habe ich mich über die Stimmung in der Gesellschaft geärgert.
Die medial vermittelte.
Diese Erfahrung war ganz anders.
Eine gute. Eine sehr gute.
EIN ÄLTERER, LEICHT BETROFFENER HERR
02.02. 2025
SONNTAGSFRAGE!
Wie soll ich die beantworten?
Nur für mich, denn eigentlich:
Man fragt mich nicht.
Vielleicht kann ein Spaziergang helfen,
Zu den Wahlplakaten, groß und klein?
Am Brückenkopf
Treffe ich auf das größte der Plakate:
"MEHR FÜR DICH, BESSER FÜR DEUTSCHLAND"
Und freue mich spontan,
Daß jemand offenbar mein Wohl im Munde führt,
Und das des Landes obendrein.
Und was das "MEHR" dann ist,
Warte ich geduldig ab.
Nicht weit entfernt
Und etwas kleiner lese ich:
"FÜR EIN LAND, AUF DAS WIR WIEDER STOLZ SEIN KÖNNEN"
Meinetwegen gerne, denn
Das "WIEDER" suggeriert eine bessere Zeit zuvor.
Ob der Artdirektor aber
Auch dieselbe Zeit im Sinn hat, die mir in den Sinn käme?
Schwer zu sagen.
Ein leicht lustiges Plakat hängt hoch
An leicht gekrümmter Stadtlaterne:
"VATER STAAT IST NICHT DEIN ERZIEHUNGSBERECHTIGTER"
Da möchte man doch sofort zustimmen.
Andernorts kritisiert man überbordende
Bürokratie.
Auch dagegen lässt sich kaum etwas sinnvolles sagen.
Zwei große Plakate
Mit Großfotos junger Sympathen
Versuchen sich ganz offenbar
Im Understatement:
"ZUSAMMEN." und "ZUVERSICHT."
Was für eine gekonnte Verdichtung.
Und dann noch mit Punkt.
Ein weiteres Plakat,
Mit deutlichen Beliebtheitsspuren,
Spricht von "ZEIT FÜR DEUTSCHLAND".
Nicht annähernd so eloquent
Wie die Dargestellte im Portrait darüber.
Am Ende meines Rundgangs
Treffe ich noch auf ein Wunschplakat:
"UNSER LAND WÜNSCHT SICH FRIEDEN"
Das wird vermutlich stimmen.
Aber ein Wunschzettel ist der Stimmzettel
Ja leider auch nicht;
Sonst würden wohl kaum noch Waffen aus Deutschland
In die kalte Kornkammer geliefert...
Doch die Galionsfigur darüber
Bleibt die eleganteste Erscheinung
Dieser Wochen.
Was sollen wir, was dürfen wir also
Als Bürger denn noch hoffen?
"DER VORHANG FÄLLT
-UND ALLE FRAGEN OFFEN!"
OLDTIMERSAMMLUNG
26.01. 2025
Als ordentlicher, selbstbewusster Boomer,
Habe ich natürlich auch schon eine Sammlung
Echter Oldtimer;
In etwa vierzig Jahren aufgebaut
Und mittelmäßig gut verstaut...
Es sind wohl überwiegend
Dreizylinder-Zweitakter,
Zwei Grease-Gleiter
Und ein PVC-Didgeridu.
Der Älteste
Ein Getzen Capri Cabrio in "C",
Versilbert, und noch aus dem Studium der Kunst.
Mit hellem Ton und blitzschneller Mechanik.
Danach, vom Alter her,
Auch noch ein Getzen, Gleiter,
"300er" Serie, von meiner Muse spendiert.
Und auch der drittälteste
Forttönende Oldtimer
Ist ein Gleiter, aber der hybrid:
Auspuff von REYNOLDS,
Bei NO-NAME Zug.
Sowie, vom Zufall zugespült
Der Dreizylinder-Zweitakter SALVATION-ARMY,
Mit reichlich TLC-Bedarf,
Aber ganz gutem Sound.
Und auch ein FILMFAHRZEUG
Fehlt nicht in meiner Sammlung:
Der Eintakter DIDGERI-DU,
Aus dem gleichnamigen You-Tube-Clip
Von HARM-O-TEX
Und dann: Eine Riesenschnecke von AMATI,
Vierzehn Kilo Blech um die drei Zylinder
Und noch aus dem Ostblock.
Und auch, der nachlassenden Kraft geschuldet:
IMPERIAL MODEL in Es, von Boosey&Co, versilbert,
Mit äußerst ergonomischer Mechanik.
Und schließlich,
Der biographisch jüngste,
Aber historisch älteste der Oldtimer:
Der Es-Schneck von BARCONE;
Mit reichlich alter Karosserie,
Aber enorm lyrisch-dynamischem Auspuff...
Es gibt sie wirklich, Ähnlichkeiten
Zwischen Harley-Davidson
Und meinen Oldies;
Knattern
Ist nur ein Aspekt.
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MÄNNLICHKEIT 2.0
19.01. 2025
Als Post-Pilzkopf-Teenager der Siebziger
Habe ich damals schon bemerkt, wie ungehalten
Etliche der Älteren und reifen Männer
Unsere längeren Haare bewerteten.
"Ungepflegt", "asozial", "hässlich"
Waren nur einige der Labels für den Haarwuchs unter Jungen.
Damals habe ich das kaum verstanden;
Am wenigsten die Vehemenz des Vortrags.
Wir waren doch wir, modern,
Und erhoben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit
Unserer Erscheinungen halsaufwärts....
Heute denke ich:
Was diese damals ganz Erwachsenen,
Vor allem alte Männer,
So ungemein und heftig störte,
War, daß sie das als immanente,
Gesellschaftliche Provokation empfanden,
Was tendenziell oft eine individualisierte,
Ganz private Mode war.
Und dazu aber als Statement
Junger Hirsche auf der Lichtung:
"SO GEHT MÄNNLICHKEIT"
Angesichts der Skinheads, Hippies,
Zopf- und Knotenträger,
Dread-Lock-People,
Patriarchenbärtigen
Und Färbungen jeder denkbaren Nuance,
Kommt mir auch der alte Vorbehalt
Wieder in's Gedächtnis.
Und ich frage mich geradeso.
Um das gleich darauf auch wieder zu verwerfen.
Denn es führt zu nichts.
WARUM ICH GERNE TUBA ÜBE
10.09. 2023
Eine verzichtbare Frage, wahrscheinlich.
Für die meisten.
Vielleicht auch für mich,
Wenn ich vernünftig wäre;
Denn keine Combo wartet irgendwo,
Kein Kunstverein
Und keine Lesung dunkler Dinge.
Auch ist es nicht das große Blech,
Die Erzvase aus Messing, die mich reizt.
Noch der Geruch nach feuchtem Messing und
Mild parfümiertem Pflegeöl.
Und auch nicht die sonore Nähe meiner "Kleinen"
Zu der großen Harley oder ihren Schwestern.
Es ist der Sound.
Der Klang ansich,
Der für mich viel vereint:
Cat-Walk und Lindi-Hop beim Walking-Bass.
Tragische Tiefen bei Balladen.
Aufschwünge gegen Widerstände in den Höhen.
Und auch
-Immer Kernton-
Das Verhängnis.
Schwingen nicht seit der Antike
Immer Jericho und Jüngstes mit, Gericht?
Vielleicht ist das zuviel Gewicht.
Zuviel Aufladung, Behauptung, Zuspruch.
Für mich aber sind diese Töne
Flügelschläge eines Uhus,
Der gut sieht bei Nacht.
Und gerne Beute macht.
Doch nicht nur Mäuse.
PESSOPTIMISMUS
04.08. 2023
Die Erde ist kein guter Ort mehr, denkst Du?
Angesichts der opulenten Krisen, Kriege, Katastrophen?
Und dem heraufdämmernden Mangel
An voraussichtlich allen Ressourcen?
Erinner' Dich:
Im Barock gab es schon dreißig Jahre Krieg.
Im zwanzigsten Jahrhundert Weltkriege.
Dazwischen fast vergessene Gemetzel
An Chinesen, Armeniern und Juden;
Koreanern, Vietnamesen, Tutsis,
Bosnischen Muslimen...
Und Dürren, Fluten, Waldbrände
Auf allen Kontinenten.
Und trotzdem zeugten Menschen Kinder.
Glaubst Du denn, sie trauten minder
Ihrer Zukunft, ganz persönlich?
Ganz versöhnlich und ganz tröstlich
Klingt da LOUIS ARMSTRONG's
"HELLO BROTHER"
So
Look at the world
As living's lover.
DIE SCHWEIZER?
06.07. 2023
In der SCHWEGLER-Klasse der Kunstakademie Düsseldorf
War vor vielen Jahren jemand Tutor,
Der ein SCHWEIZER war.
Ein Maler mit erklärtem Hang zum Reden,
Deuten und Erläutern seiner Bilder.
(Wofür er später eine Professur bekam)
Angesichts der oft introvertierten oder extrovertierten Kollegen
Eine gleichzeitig konservative, wie auch bizarre,
Je nach Perspektive, auch avantgardistische Erscheinung.
Ein aufgehender Malerstern mit Extraschwung von Gabriele Henkel.
Seine verbalen Ausführungen färbten Jahre die Kolloquien.
Und prägten meine Vorurteile gegenüber Eidgenossen.
Damals, Anfang zwanzig,
Fiel mir die Einordnung der Einlassungen schwer.
Doch heute, das WDR-5-Gespräch von Jürgen Wiebicke mit Peter Bieri noch im Ohr,
Wird es mir klar, was ich nicht mochte und nicht mag:
Die via Langsamkeit, Sprachmelodie und Heimatbezug vermittelte
Nachdenklichkeit, die keinen Widerspruch erlaubt.
Und offenbar auch bar ist jeden Selbstzweifels...
"EINEN RAUSHAUEN"
01.07. 2023
Das Lamento über progressive Erosion
Des Sprachgebirges Deutscher Zunge
Ist alt, bekannt, und in den Reservaten
Der Kulturkritik ein gern gesung'ner Evergreen.
Trotzdem möchte ich eine Formulierung ins Visier nehmen,
Die mir beispielhaft zu sein scheint.
Beispielhaft für Vieler
Umgang mit dem Deutschen:
"EINEN RAUSHAUEN"
Meistens einen Satz, meistens verbal, und immer vorsätzlich.
Den Menschen, denen attestiert wird, sie hätten
"EINEN RAUSGEHAUEN", wird, ungeachtet der Bewertung,
zumindest Schwung und Entschlossenheit im Ausdruck unterstellt,
Und damit gleichzeitig Modernität, Spontaneität, gerne auch mit Emotionen.
Ist das nicht Lebensfreude pur?
Ist das nicht gutes Gärtnern im ohnehin
Arg vermüllten Germanistik-Stadtwald?
Die "Hauerinnen" oder "Hauer" tun wirklich etwas mit der Sprache.
Und schweigen nicht vor Streams und Serien...
Ich denke allerdings, daß sie das Falsche tun.
Auch, wenn es der Lebensfreude ähneln mag.
(In Vierteln, wo "Äy, Du Opfer...!" ein Bonmot ist, mag das sein)
Aber, wenn es Gärtnern sein sollte, hieße das
MIT DER KETTENSÄGE.
SOMMERLOCH oder SOMMER-"DOCH"?
30.06.. 2023
Als neulich tief in Thüringen
Ein Afd-Landrat gewählt wurde,
War westlandig der Aufschrei groß:
Das sei ein "Dammbruch", ein "Alarmsignal",
Und Ausdruck vieler Menschen mit der falschen Weltsicht.
Das mag sein.
Aber ich frage mich, warum in MAINSTREAM-MEDIEN im Westen
Zwar durchaus die Problemfelder erkannt wurden,
Die vermutlich zum Ergebnis beigetragen haben,
(Die Migrationspolitik, das Heizungsgesetz,
Die Waffenlieferungen an die Uraine,
Das "Gendern", ...)
Aber niemand die eigene Position dabei in Frage gestellt hat.
Selbstkritik bleibt ausgeschlossen.
In den WDR-Sendern, die ich eigentlich gerne höre,
Vergeht inzwischen kaum ein Tag, ohne daß
Ein Beitrag mit Bezug zur queeren Community gesendet wird.
Hält das irgend jemand für normal?
Meinetwegen kann man über alle Gruppen der Gesellschaft
Gern berichten.
Aber bitte nur dem Anteil der Gesamtbevölkerung entsprechend.
Und nicht so penetrant wie Lidl-Werbung.
Aber trotzdem wird es durchgesetzt.
Die Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung
Wird weitestgehend ignoriert.
Denn die Entscheider in den Medien und in der Politik
Sind IM BESITZ DER WAHRHEIT.
Und wenn die von den Menschen nicht verstanden wird,
Dann muss man diese Menschen manchmal auch
Zu ihrem Glücke zwingen....
Zu dumm, daß diese Individuen trotzdem DENKEN DÜRFEN,
Haltungen entwickeln, sogar wählen.
Das hatte niemand kommen sehen...
Und so stehen die "URBANEN ELITEN"
Enttäuscht und entsetzt vor den Umfragewerten der Rechten
Wie vor einer brennenden Puppenstube.
Und schließen weiterhin Koalitionen
Kategorisch aus.
Bis daß die Anderen mehr werden als fünfzig Prozent...
"PERSONEN IM GLEIS?"
12./16. 06. 2023
Langsam habe ich mich daran gewöhnt,
Daß ab und zu die Zugfahrt
Durch NOTARZTEINSÄTZE verzögert wird;
(In Deutschland viele hundert mal im Jahr)
Dann hält wieder ein Lebensmüder
Seine Müdigkeit nicht aus.
Inzwischen fallen
Mehrmals wöchentlich,
In NRW die Züge aus,
Wegen "PERSONEN IM GLEIS".
Was für mich die Frage aufwirft:
Wer sind diese "PERSONEN IM GLEIS?"
Ich spekuliere einmal:
ALTE
Werden es kaum sein,
Allein die Schotterböschungen
Sind viel zu unbequem zum Gehen.
KINDERGARTENKINDER?
Unwahrscheinlich.
Sie werden gebracht, betreut und abgeholt.
BERUFSTÄTIGE?
Haben keine Zeit.
So bleiben SCHÜLER.
Die nachmittags ganz häufig
Und am Wochenende immer frei haben.
Und den Extrakick suchen, vielleicht.
Den öden Alltag kompensieren mit der
"RAIL-NATION-CHALLENGE/REAL LIVE"
Und sich endlich einmal wirksam fühlen,
Wenn sie einen ganzen Bahnhof sperren können.
Hunderten den Feierabend abkürzen
Und Einzelplanungen
Im Dutzend torpedieren.
So triumphieren können
Über die verhasste
Mehrheit der Gesellschaft,
Die sie durch Regeln/Zwänge drangsaliert...
Doch das ist alles Konstruktion
Und reine Spekulation...
SELBSTBEWUSSTER ZUGFÜHRER
06.06. 2023
Der RE4 kam kurz vor knapp
Und wechselte zunächst das Gleis.
Von "5" zu "10", für mich als Fahrradfahrer mit Gepäck
Der erste Frühsport.
Dort stand er dann tatsächlich.
Und wir dachten, daß er dann auch führe.
Doch wiedermal zu früh gefreut.
Die Oberleitung sei defekt in Bilk, so hieß es.
Deshalb müsse dieser Zug die S-Bahngleise nehmen.
Wofür er aber doch zu lang sei.
Und deshalb müssten alle Passagiere
Umsteigen in den Vorderwagen.
(Was garnicht einfach war, weil niemand wusste,
Welcher Wagen denn wie angesehen wurde).
Dann fuhr er an.
Und im Anrollen erklärte nun der Zugführer,
Daß der Zug wegen des Oberleitungsschadens
Umgeleitet werden müsse....
Offenbar behutsam, denn schon bald
War der deutlich zu spät.
Etwa in Neuss meldete er sich dann noch einmal:
Wer diese Widrigkeiten denn mit Kopfschütteln quittieren würde,
Könne ja beim nächsten Mal zu Fuß gehen...
EMOTIONEN
31. 05. 2023
Sind wir nicht alle
Ganz verrückt nach Emotionen?
Man frage Fussballfans.
Vielleicht auch Onlyfans.
Gefühle scheinen fast das Salz zu sein
Im Alltagseintopf...
Von diesem Salze durfte ich
Vorhin ganz unvermittelt kosten:
Heimwärts radelnd überholte mich
Ein schwarzer SUV,
Aus dessen Seitenfenster eine Knabenstimme brüllte:
"Herr XX, Sie Hundesohn!"
Den Rufer habe ich zwar nicht gesehen,
Aber die Gefühle stark gespürt.
Drei Sekunden großes Kino
Eines kleinen Jungen.
Ein Racheruf, wahrscheinlich
Für ein "mangehaft".
Doch ich, im warmen Ostwind radelnd,
War dabei wie der Mond.
Und den stört bekanntlich,
Kein Dackel, der bellt...
Vortrag: HUNGER
Eine ganz dicke Frau hielt neulich
Einen Vortrag über Hunger.
Tief im Tschad.
Und vorgetragen in der Mensa.
Darf man das befremdlich finden?
Oder muss Befremden enden
Ob der guten Absicht?
Moralischen Abrieb
Gibt es ja noch nicht.
ROCKY 2.0?
Die auf den Schulhof fallenden
Maschinenschnitt'gen Haarlocken der Jungen
Nahmen sehr bald schon an Netzreichweite ab;
Ging der erste Clip noch viral
(Zumindest in der Schulgemeinde)
Wurde die zweite Schur schon deutlich weniger beachtet.
Vielleicht war das der Grund,
Warum ich letztens, mittwochs,
Am Ende meiner Mitttagspause
Einen Nachtisch der handfesten Art
Von Schülern präsentiert bekam:
In wind- und sichtgeschützter Schulhofecke
Standen sich zwei Schüler gegenüber;
Einer mit Boxhandschuhen,
Einer ohne.
Beide angefeuert von bald hundert aufgedrehten Mittelstufenschülern.
Bar jeder Bedenkzeit habe ich
Die Schaukämpfer getrennt,
Zum Ablegen der Boxhandschuhe aufgefordert.
Um gleich darauf ein "BUUHHH"-Geheul zu hören
Vieler dutzend Kehlen.
Was ich mit dem Hinweis gellen lassen habe,
Daß ich beim nächsten Boxkampfvorfall
Eigenhändig "Ein-Eins-Null" als Nummer wählen würde...
Kaum jemand der Kollegen
Hatte von dem Vorfall etwas mitbekommen.
Die einzige Kollegin, die ihn wohl gesehen hatte,
Befand ihn für im Grunde harmlos.
Meine Frage, was passierte,
Wenn es eskalierte, jemand blute
Oder jemand liegen bliebe
Wurde nicht berücksichtigt.
Vielleicht für ganz eventuell bemerkenswert gehalten vom XX-Kurs,
Der die zweite Brandrede zum Thema
Noch im Kunstkurs
Ganz spontan ertragen musste.
Ja, die Dynamik des Geschehens hat mich sehr betroffen;
Aber: Kann ich wirklich hoffen,
Daß es dabei bleibt?
Oder geht da noch etwas?
Wrestling zwischen Richkids?
Fußpflege vielleicht?
Rasuren mit viel Schaum?
Oder Piercings, wo es passt?
EIN ARBEITSTAG ALS KUNSTLEHRER
5.55 Uhr
Ich schnalle den Rimowakoffer auf das alte Klapprad und radele zum Hauptbahnhof.
6.21 Uhr
Der RE4 kommt pünktlich und befördert mich problemlos von Düsseldorf nach Mönchengladbach.
7.10 Uhr
Ich erreiche die Schule und finde den Kunstraum wiedermal unverschlossen vor.
Eigentlich müsste ich jetzt die Vollständigkeit der Werkzeuge checken. Aber Kaffee brauche ich auch.
Erste Stunde:
Trotz des Entfalls meiner XX-Stunde nicht eingesetzt;
kann deshalb den Tafelanschrieb für die XX-Stunde vornehmen.
Zweite Stunde:
Kursgespräch in der XX zum Thema "WAS IST KUNST?"
Drei von vierundzwanzig Schülern melden sich ab und zu.
Der Rest des Kurses redet mit den Sitznachbarn, checkt das Handy,
macht sich Pringles auf oder Sahnepudding.
Dritte Stunde:
Vertretungsstunde in der X; die Klasse soll, weil X-Pad-Klasse,
Filme drehn von Moves, die sie als Liste vom Sportlehrer bekommen haben.
Viel Gezappel, zwei, die sich ausklinkten.
Vierte Stunde:
Vorbereitung des Radierungsdrucks der 8./9. Stunde.
Zweite große Pause:
Aufsichtvertretung Sportgelände.
Den Kaffee schon vorher gekocht.
Fünfte/sechste Stunde:
Beginn der Gestaltungsarbeit FROTTAGEDRACHE.
Keine Störungen,
Nicht einmal von A. oder T.
Korrekturen und Empfehlungen aber
wie Rezepte beim Arzt am Montagmorgen.
Siebte Stunde:
Mittagspause. Hühnerbrühe, Brot und Kaffee.
Achte/neunte Stunde:
Praxisstunde in der XX.
Erläuterung der Arbeitsschritte beim Druck einer Radierplatte für M.,
die in der Demonstrationsstunde gefehlt hatte.
Ihr ist auf Anhieb ein guter Abzug ihrer Rhenalonplatte gelungen.
Am Ende aufwändiges Reinigen der Werkzeuge und der Platte.
15.50 Uhr
Dienstschluss. Mit dem Fahrrad zurück nach Mönchengladbach Hauptbahnhof.
Wegen des übervollen Bahnsteigs nicht den RE4 genommen,
sondern die S8 noch knapp bekommen, wegen des defekten Fahrstuhls.
In der ersten Klasse zweimal laute Schülergruppen,
die die Sitzplätze einfach besetzt haben.
Im zweiten Fall von einem grantelnden Senior zwar vertrieben,
aber von einem Mittvierziger mit Migrationshintergrund verteidigt.
16.50 Uhr
Ausstieg in Flingern S-Bahnhof. Diesmal ist der Fahrstuhl nicht defekt,
sondern wird von einem Obdachlosen mit seinem Rollator blockiert.
17.00 Uhr
Zurück zuhause.
Bericht auf WDR 5 über das Problem künstlerischer Nachlässe,
auf die fast immer die Müllverbrennung wartet.
Danach brauche ich ein Gegengift;
vom Winter ist noch etwas Rum da:
DER GUTE POTT.
FREIHEIT, DEIN VORNAME IST AUTO
07.05. 2023
Im Ruhrgebiet sozialisiert
Zwischen Hochofen und Niederhofen,
War Fortbewegung eine
Existentielle Sache.
Denn die Nornen und die Musen
Sparten Loh beim Flaschendrehen
Immer aus.
So waren Zweiräder und Zweitakter
Und später Vierräder und Viertakter
Geradezu Ikonen
Zuversichtsgestützter Weltsicht.
Mit ihnen konnte man schnell weg
Und oft zu Karpfenteichen voller Kunst-Koi,
Samt dem Schlamm am Grund.
Sie waren Ermöglicher
Besonderer Erlebnisse;
Man musste sie einfach mögen...
Indes die Umweltproblematikbögen
Die Haare spannten für's ADAGIO...
Seit dreißig Jahren haben wir kein Auto mehr.
Das fiel uns doch ehr leicht, als schwer.
(Allerdings in der Stadt).
Aber fast alle Welt fährt weiter
Und meistens mit Benzin.
Fürchtet denn keiner dieser GANZ BEQUEMEN
UNBEQUEME Nachfragen
Der Kinder und der Enkel:
"Papa, Opa, wart Ihr damals denn auch Autofahrer?"
ÜBERBEWERTETE WÄRME
04.05. 2023
Ja, es ist eine schöne Vorstellung:
Daß es warm ist.
Draussen oder drinnen.
Oder zwischenmenschlich.
Am Kamin, im Bett, am Arbeitsplatz.
Doch:
War es nicht die Eiszeit,
Die uns're Ahnen
Zu fellbehängter Kraft
Und starker Stirn verhalf?
War es nicht jahrzehntelang der Kalte Krieg,
Der erst Behaglichkeit ermöglichte?
Und:
Sind es nicht die Kühlen Schönen,
Die das Subäquatorblut erwärmen?
Das sollte ich im Hinterkopf behalten,
Wenn an meiner Schule
Wieder 'mal die Heizung kalt bleibt...
Und Erkältung?
Kommt und geht.
So, wie der Virus weht.
Im Zweifelsfalle: Mantel an!
Und vielleicht die Hantel dann
Optimistisch hochgereckt...
ARROGANZ
23.04. 2023
Wir kannten das Wort lange
Bevor wir es mit Leben hätten füllen können:
Es kam von "a", lateinisch für "von...weg"
Und von "rogare", "reden, bitten, beten".
Seit jeher schlecht beleumundet,
Ein Etikett, ein Stigma.
Arrogante Menschen waren schwer erträglich
Und man selbst
Hielt sich von arroganter Attitüde tunlichst fern.
Im Studium der Malerei den Grund des Brunnens untersuchend
Stellte Arroganz sich bald ganz anders dar:
ALS SCHUTZ.
Wenn man zum Beispiel rheinisch jovial
Von Durchschnittsbürgern angegangen wurde:
"Und?!", "Was hamm Se sich dabei jedacht?"
Der Frage ging ganz offenbar
Kein Nachdenken voraus,
Kein Innehalten, kein Respekt.
Und das kam häufig vor.
Bis unsereins dann zunehmend
Halbhöflich schwieg.
Und danach als arrogant galt.
Dumm gelaufen, doch der Durchschnittsbürger
Trat in kommunikative Vorleistung.
Aber auch die Ignoranz der Umwelt
Ist nicht zu vernachlässigen:
Wer viele Jahre Mangel auf sich nimmt,
Um seinem Ideal zu folgen,
Stellt schließlich fest:
Die Biedermänner und Bequemleber
Erkennen garnichts an
Von ihrer Wohlstandshallig aus;
IDEALE sind ihnen naiv und unbrauchbar,
Vielleicht sogar gefährlich.
Und deshalb denk' ich heute, EHRLICH:
ARROGANZ braucht TOLERANZ!
BEKANNTMACHUNG
16.4. 2023 - Satire!
Nach langer, interner Beratung hat die Fachleiterkonferenz KUNST (FKK)
in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Restfamilie,
Queere und Asexuelle (BMRQA),
sowie dem Bundesministerium für Political-Correctness-Prophylaxe (BMPCP),
sich entschieden, die Vermeidung der Farbe BRAUN zu empfehlen.
Denn diese Farbe steht wie keine andere für Menschenverachtung,
Ausgrenzung und überholte Werte.
Statt dessen empfehlen alle drei beteiligten Behörden
Zukünftig die ausschließliche Verwendung der Regenbogenfarben.
Ausnahmen für SCHWARZ und WEISS sind zu beantragen.
Sanktionen bei Nichtbefolgen der Empfehlungen
erfolgen in Sozialen Medien.
Übergangsregelungen gelten für Ackerboden, Holz und Fäkalien
bis zum 11. 11. 2025
Eckhart Eichhorn,
Satiresekretär im BMRQA
ERNEUERBARE ENERGIE
15.04. 2023
Ach ja, die Gegenwart ist voller Krisen:
Klima- und Ukraine-,
Inflations- und Bildungs-,
Handwerker- und Energie-...
Da gewinnen die "Erneuerbaren"
Stetig an Bedeutung.
Meistens gedacht als
Kraft aus Sonne, Wind
Und Fäulnis.
Oder Grünem Wasserstoff.
Ich glaube, hier wurde
Ein Eckpfeiler vergessen;
Wenn Sie ein Bürger sind voll Wut
Dann werden Sie ihn kennen:
Den Roten Kopf.
Der mag bisweilen schmerzen
Ob der Gründe für die Röte
ABER ER HAT ENERGIE!
Tauchen Sie ihn einfach
In den Mainstream des Diskurses.
Seine Abwärme
Erwärmt den Strom.
Und ein Wärmetauscher holt die dann zurück.
Zu albern, zu banal?
Vielleicht. Doch nicht fatal
Wie höhere Entscheidungen...
VEGANE AUSSENPOLITIK
08.04. 2023
Eine Feministische Aussenpolitik
Ist sicher deutlich überfällig.
Matriarchate kamen schon
Zu lange aus der Mode
(Wenige Jahrtausende)
Und sowohl die Adler,
Als auch Löwen,
Haben Recht auf Zoff mit Möwen
Oder Sehkühen.
Doch das kann nur der Anfang sein!
Gestern ging es noch darum,
Nur Fokusse zu ändern,
Von den Männern,
Auf die Frauen.
Aber was ist mit den Tieren?
Wesen, laufend oft auf Vieren,
Jahrtausende nur Nahrung / Beute
Dabei doch ganz oft bis heute
Auch empathisch und
Mensch-loyal wie eben Hund.
Ich finde: Ja, wir sollten mehr
Ihre Anliegen beachten
Und nicht einzig danach trachten
Sie nur lecker anzubraten...
Aussenpolitik könnte
Im Spreewald spriessen
Oder auch im Rheingau.
Und die königliche Weinfrau
Hätte kein Problem mehr mit
ALPHATIERGONADEN!
OBDACHLOSE
05.04. 2023
Lange haben sie mir Leid getan,
Die Obdachlosen,
Und ich habe ihnen oft gegeben.
Arme Gestalten, dachte ich,
Vom Schicksal gezeichnet..
Bis ich gehört habe,
Daß alle, die in einer Stadt leben,
Unterstützt werden, auch mit Wohnungen.
Außer denen, die sozial nicht kompatibel sind,
Die randalieren, pöbeln,
Grundsätzlich aggressiv sind.
Seither wandelt sich mein Bild der überwiegend Bärtigen
Und ich frage mich:
Wie kann man so die Selbstachtung verlieren,
Daß man ganz verdreckt ist, stinkt
Und auch in Fahrstühlen der Allgemeinheit defäkiert?
Einigen sehr schwer Getroffenen
Tue ich wahrscheinlich Unrecht.
Aber etliche sind derart lässig, dreist und frech,
Daß ich ganz sprachlos bleibe.
Und ihnen gegenüber meistens schweige.
WOHLWOLLEND aber NICHT.
PLÄDOYER FÜR's SIEZEN
02.04. 2023
Was haben wir, die BOOMER,
Doch für hübsche Hecken
Längs des Weg's durch die Gesellschaft:
Dichtes Grün,
Das uns in aller Regel
Vor Formfehlern bewahrt und Fettnäpfchen.
Zum Beispiel vor dem permanenten Duzen.
Man duzte sich in der Familie,
Unter Freunden, Gleichaltrigen,
Später bei der Arbeit manchmal
Oder in der Freizeit.
Man siezte Fremde, Ältere,
Und Vorgesetzte
Und auch Autoritäten wie
Lehrer, Ärzte, Pfarrer, Polizisten.
Bis irgendwann im Nachklang der Studentenjahre 68
Das Duzen nach und nach zum Standardumgang wurde.
Doch sind wir nicht am Ende alle gleich?
Natürlich: Tot.
Vorher jedoch, da leben wir auf ganz verschied'nen Schienen...
Angeblich duzen alle Mitarbeiter bei IKEA
Sogar ihre Chefs.
(Fast wie in einer UR-Gemeinde)
UR-UR-Feinde
Können dort nur Partisanisch sprechen...
Nein, so viel Nähe ist doch nur Behauptung!
Und VielLEICHT ist es ja irgendwann `mal so,
Daß Menschen, die sich schätzen,
Sich AUSDRÜCKLICH SIEZEN,
Wie aus der DDR berichtet wurde,
Damals, unter DUZ-GENOSSEN.
MEERSCHWEINCHEN & FRETTCHEN
Eine Fabel
16.03. 2023
Ein Meerschweinchen ging einst durch einen Wald.
Dort warteten schon zwei
Ihm bekannte Frettchen.
"Hey, Schlampe, was stolzierst Du so gelangweilt durch den Wald?
Willst Du uns provozieren?"
Sprachen es die Wiesel an.
"Nein", antwortete das Haustier,
"Ich war bei meiner Freundin,
Und nun komme ich zurück."
"Du machst uns wütend!"
Riefen dann die beiden wie im Chor;
Und bissen flugs
Dem Meerschweinchen die Kehle durch.
Nach diesem Blutbad
Wurden sie schon bald ermittelt
Und streng dazu befragt:
"Was fällt Euch ein,
Ein Meerschwein einfach totzubeißen?"
Fragten große, hohe Tiere.
"Wir waren wütend auf das Pet..."
Gaben die beiden daraufhin zurück.
"Ja, wenn das so ist,"
Antworteten Fuchs und Bär,
"Wird man Euch gut verstehen
Und außerdem für Euch
Nach Psychologen sehen..."
Vertraut also, Ihr Täter,
Auf nachhaltigen Täterschutz;
Ein Opfer ist für
GARNICHTS NUTZ.
FEMINA & FEMINISMUS
Eine Fabel
07.03. 2023
Femina verschlief den
Anfang ihres Lebensfilms im Wald.
Dann näherte sich ihr
Gehörnt, eine Gestalt:
"Bleib' ruhig, meine Liebe, denn sobald
Du Dich in Furchtschreien verlierst,
Werde ich grob:
Und tue dann als ob
Du unter meinem Glockenschlegel klängest."
"In Ordnung, rauer Mann,"
Sagte die weibliche,
"Doch, was willst Du nun von mir?"
"Nur eine Petitesse, einen ISMUS,"
Sprach der Wilde
Mit Glanz im Blick
Und auf den Lippen Milde,
"Einen ISMUS als Dein Kind,
Bei meiner Vaterschaft."
Sie war ihm gut;
Ein wenig Blut,
Und ein lustvolles Spiel
Das brachte beide dann zum Ziel:
Der Junge war ein echter Junge,
Sie nannten ihn den
FEMINISMUS.
Bekämpfte furchtlos jeden ISMUS neben ihm.
Bis er gewann. Und dann
Ermordete er seine Eltern.
Denn, liebe Pädagogen:
Kaum ein ISMUS
Führt nach oben!
MISS CEMETARY & WURM
Eine Fabel
06.03. 2023
Als alle MISS WAHLEN vorüber waren
Stellte sich ein Unbehagen ein
Weiter Kreise ob der als obszön empfundenen
Zurschaustellung weiblicher Form.
Und man entschloss sich,
In finaler MISS WAHL
MISS CEMETARY zu küren,
Zur Kompensation des
Lang anhaltenden
SEXISMUS.
Die SCHÖNE LEICH',
Die dann in Wien gefeiert wurde,
Verleitete auch einen Wurm
Zur frechen Rede:
"Nun siehst Du, was Du von der Schönheit hast;
Bald wirst Du faulen,
Und ich penetriere Dir
Das Herz, die Lunge und die Zunge!"
"Das magst Du tun, in Deinem misogynen Sturm,"
Lächelte dann die frisch Verschiedene,
"Doch denk' daran,
ICH WAR wenigstens schön,
Doch DU BLEIBST Wurm..."
Und darum, Frauenfreunde, Frauenfeinde:
LASST DIE SCHÖNHEIT GELTEN.
DOHL & DEPP
Eine Fabel
05.03. 2023
In einer Schuhschule in Budapester-City
Lehrte vor Jahren auch ein Dohl.
Er sprach über Kultur, Benimm und Handwerkskunst
Und auch natürlich über Schuhe.
Ein mäßig mit Verstand versorgter Schüler
Trat ihm dabei dauernd auf die
Beispielhaften Budapester.
Nicht, daß dem Dohle das nicht aufgefallen wäre;
Oft schon ermahnte er den linken Vogel.
Doch der blieb stur
Und trampelte ganz fröhlich weiter
Auf die guten Lloyd Schuhe.
Am Ende dieses Schuljahrs
Gab es Noten wie gewohnt
Und für den Querkopf MANGELHAFT.
"Sie haben mich mit FÜNF bewertet,
Weil Sie mich nicht leiden können!"
Ließ sich der Renitente dann vernehmen.
"Oh, nein", entgegnete der Schuhschullehrer,
"UNGENÜGEND" wäre adäquat gewesen,
MANGELHAFT ist reine MILDE..."
Deshalb, Ihr coolen, selbstbewussten Deppen:
Denkt VOR Euren Taten,
Das kann man nur dringend raten!
OPTIMIST & PESSIMIST
Eine Fabel
26.02. 2023
Ein Optimist hupte vor vielen Jahren
Walkingbasslinien in einen Wald,
Mit seiner Tuba.
Etwas verloren hinter seinem großen Horn
Vergaß er Wald und Bäume
Und formte seine Träume
Zu Tönen zwischen Bär und Frosch.
Da kam ein Pessimist vorbei
Und frug den Tieftöner:
"Hey, Lauch hinter der Messingschnecke,
Was machst Du soviel Lärm?
Die Vögel fliehen schon
Und Füchsen bläht sich das Gedärm!"
"Ja, einfach ist es nicht, Zustimmung zu erspielen"
Redete daraufhin der Blechbassist,
"Doch zwischen diesen ablehnenden Vielen
Sind immer auch noch einige
Die angerührt sind von der Tuba;
Und im jazzophilen Zuber
Waschen sie ihr Kleid."
"Und außerdem," fuhr dann der Bläser fort,
"Sind es die Schwingungen, die unser Universum tragen..."
Keine Fragen
Kamen dann dem Spoiler
Nunmehr auf die Lippen...
Tut also, Künstler, was Ihr tuen müsst,
Und achtet nicht auf Pessimisten;
Wenn die von dem Glücke wüssten,
Das Euch eignet,
Wären sie ganz still.
KING KONG & BURGER KING
Eine Fabel
16.02. 2023
Am Ende eines langen Drehtags
Hatte KING KONG großen Hunger.
Der Italiener hatte schon geschlossen
Und der Wienerwald war voll.
So ging er dann im würdigen Gorillaschritt zu BURGER KING.
"Einen Beefburger, bitte, mit weißer Frau!"
Der kleine China-Kellner nickte.
Er verschwand hinter den Öfen
Und kam mit einem Burger und zehn Kilo Tofu zurück.
"Das ist aber keine weiße Frau!", sagte der Affe.
"Wir dürfen Frauenfleisch nicht mehr verkaufen",
Gab der Servicemann zurück,
"Weil das unethisch ist."
"Ja, wenn das SO ist", grinste der Gorilla,
"Gib' mir zum Tofu bitte noch etwas Zigeunersauce!"
Man sieht also, geneigtes Publikum,
Dazulernen
Können auch große Tiere.
Oder nicht.
HERRGOTT & NERD
Eine Fabel
13.02. 2023
Nach gutem, alten Brauch
Verwendete der Herrgott
Seine Schöpferhände für die Schöpfung.
Zur Eröffnung und zum Ende.
Ganz behende
Kam fast zufällig ein Nerd daher;
Der wunderte sich sehr
Und frug den Schöpfer:
"Herr, was mühst Du Dich,
Den Lebenden Geistiges einzublasen?
Diese Menschentwicklungsphasen
Sind doch lange schon passe;
Heutiger Bewusstseinsschnee
Rieselt aus KI."
"Bis jetzt sind die Reklamationen
In der Unterzahl", erwiederte der Höchste.
"Der Geist weht, wo er will, in Menschenhirnen,
Trotz der Clouds!
Du aber magst Dir Deine grauen Zellen
Gerne durch KI ersetzen!"
Sprach's und zum Cool-Nerd-Entsetzen
Schwand ihm sein Bewusstsein...
Also, Freunde der künstlichen I:
Treibt es nicht zu weit;
Zauberlehrling's volle Eimer
Füllt vielleicht bald Leid.
KOALA & TIGER
Eine Fabel
13.02. 2023
Auf einem seiner Streifzüge
Durch Wälder einer Gegend
Traf Tiger auf Koala.
"Was bist denn Du für einer, kleiner Grauer?"
Fragte der Gestreifte auf dem Streifzug.
"Ich bin Koala und ein Prinz
Und fresse Blätter fast wie Pfefferminz;
Und alle Koalinen sind nur auf der Welt
Um mir zu dienen!"
Das gab dem Tiger sehr zu denken.
Wie gerne würde er sich dienen lassen
Nach dem wilden Beutefassen!
"Als Prinz mit einseitiger Nahrung
Schmeckst auch Du wahrscheinlich ganz besonders,"
Sprach das Tier des Tanks
Und fraß den kleinen Bären samt Gewöll.
(Er spekulierte dann auch noch auf liebe Koalinen).
Deshalb, Ihr Prinzen der Familien:
Brüstet Euch nicht mit der Rolle;
Vor allem nicht vor Stärkeren!
GRÜNE MÄNNCHEN & LEOPARD ZWEI
Eine Fabel
03.02. 2023
Zehn Grüne Männchen kamen nieder vom Mond.
Herab auf die Erde, soweit, wie gewohnt.
Sie frühstückten unter dem Leopard Zwei
Bis dieser dann anfuhr.
Das GROSSE GESCHREI
Blieb denen verborgen,
Im Inn'ren des Panzers;
Sie hätten Gemetzel
Wohl gerne vermieden.
Doch Frühstücker unter
Kraus-Maffay'schen Ketten
Kann man vernunftbetont
Nun mal nicht retten...
So bleibt also, GRÜNE,
Am besten am Mond;
Die Erde ist schwierig,
Weil doch noch bewohnt.
BÜRGER & WEISER RAT
Eine Fabel
03.02. 2023
Die Welt der Post²-Moderne
War wirklich nicht die alte.
Die Krisen kamen wie Gezeiten,
Die Menschen suchten Sicherheiten.
Doch waren uns're Böden trocken,
Die Luft voll Kohlendioxid
Und beinah' jedes Wasser trüb.
Die meisten fürchteten, sich zu vergiften
Bei dem Verzehr von Lebensmitteln.
Deshalb verordnete der WEISE RAT
Der SICHERHEITSGESELLSCHAFT
Den Wahlbürgern Diäten:
Zukünftig solle es nur Wasser geben
Und an Cerealien Oblaten.
(Dazu hatten Restchristen geraten)
Die Bürgermenschen fügten sich und sprachen:
"Lieber mager sicher, als vollschlank und krank!"
Und man begann, zu siechen.
Anorex wurde zum Jungennamen, selbstverständlich.-
Bis irgendwann ein Wagen voller Currywürste
In der Stadt verunglückte.
Kaum sprach sich das herum,
Da fanden sich mit hundert Messern, hundert Gabeln,
Ausgezehrte Wutbürger
Am Unfallort zusammen.
Um den Imbisswagenunfall
Zum Umsturzversuch zu nutzen:
Würste schlingend spritzten sie die Saucen
Sich ins Gesicht und ließen
Ab davon erst morgens früh.
Dann schrieben sie mit Senf auf Brotschnitten:
"GESUNDHEIT AUS MANGEL,
DAS IST DOCH DIE ANGEL,
AN DER DER GENUSSMENSCH KREPIERT!"
Und meuchelten die Anorexegeten.
Also, Gesundheitspäbste, -prediger:
Kaum etwas trägt weniger
Als gewollter Mangel.
BAUHAUS & HYPE
Eine Fabel
27.01.2023
Vor langer Zeit lebte ein Haus des Baus.
Ein Urenkel der Bauhütte.
Dem schlug ein Gendefekt
Den ganzen Zierrat von der Front.
Und kleidete es ganz in Stahl und Glas.
Mit klaren Linien
Und evangelisch monogam.
NIE
Seit Jahrzehnten fehlte soviel Ornament.
Doch wer die Menschen kennt,
Der weiß, daß sie das lustvolle der Formen brauchen;
Verschwendung statt Askese.
Und deshalb lese
Ich den Hype um's Bauhaus
Als Verlust und Mangel
Statt Gewinn an Form.
NONKONFORM
Perlt diese Haltung
An der Kunstgeschichte ab.
Und trotzdem, liebe Kunstgeschichtler:
Denkt in großen Bögen;
Was die Menschen lange mögen,
Kann nicht ganz verkehrt sein.
SCHÄFERHUND & WIND
Eine Fabel
Ein Schäferhund, der eine Hütte hüten sollte,
Verbrachte sehr viel Zeit mit Rauchen.
(Sonst war er wenig zu gebrauchen)
Das Dach defekt, die Fenster blind,
Bedeutete ihm wenig.
Bis irgendwann ein neuer Wind
Ihm seine Hütte fortnahm.
Fortan
Musste der Hund woanders rauchen.
Deshalb, Ihr Hunde,
Hört die Kunde:
FAULHEIT
Führt zu nichts.
DOHLE & KROKODIL
Eine Fabel
19.01.2023
In einer Schule für die Besten eines Jahrgangs
Saß früher auch ein Krokodil.
Geleitet wurde diese Schule
Von der pädagogisch dekorierten Dohle.
An einem Tag nun biss das Schuppentier
Der Dohle in den Flügel.
"Du, Du,Du!" sagte die Dohle,
"Das sollst Du nicht!
Doch ich versteh' Dich:
Deine dentale Disposition
Verlangt wohl manchmal sehr nach einem Biss...!"
Das hörten auch die anderen,
Die Bullterrier, Frettchen, Affen.
Und machten sich an einem Plan zu schaffen;
Und bald schon bissen alle
Der Dohle in die Flügel, Rippen, Beine.
Ganz alleine
War die Krähenschwester nun.
Mit Schmerzen und Verständnis.
Deshalb SCHÜLERVERSTEHER,
Beachtet Nachsicht's Grenzen;
Sonst wird das Verständnis
Euch noch zum Verhängnis.
EINE FABEL
31.12. 2022
Ein Künstlerfisch lehnte gelassen
Am Wermutglas in einer Bar.
Da kam ein Dohlenweibchen angeflogen, das ihn frug:
"Du scheinst nicht ganz in Deinem Element zu sein, nicht wahr?
Du könntest sterben ohne Stoff!"
"Ja, das mag sein", entgegnete der Künstler,
"Doch Haltung ist mir wichtiger
Als lauwarme Bequemlichkeit.
Und sterben? ...müssen wir alle.
Mit Haltung aber und mit Eleganz
Entgehe ich der Larmoyanz!"
Deshalb wägt ab, Bewohner der Gewässer:
Was ist besser,
Kunst oder Komfort?
EINE FABEL
29.12. 2022
Ein weisser Rabe bat um Aufnahme
Im Rabenheim, im Dorf am Rhein:
"Ich bin zwar anders, aber Rabe",
Ließ er sich in's Verfahren ein.
"Ja, Du bist anders, " kam die Antwort,
"Doch nicht genug; und schau' Dich um:
Wir sind hier Drosseln, Eulen, Störche..." der Entscheider.
"Und warum bin ich dann im Heim für Raben?"
Fragte ganz naiv der Weiße.
"Das ist die alte, rechte Scheiße,
diese Frage, ohne Frage!" weiter der Bestimmer.
"Wenn Du denn zu uns kommen willst", fuhr dieser fort,
"Lass' Dir die Flügel stutzen und die Federn färben.
Sterben
Kannst Du auch als Papagei!"
Drum überlegt Euch, weiße Raben:
Wieviele braucht man, wieviel Farben?
EINE FABEL
29.12. 2022
Ein Künstlerkater kletterte
Aus Übermut auf einen Baum,
Und Leidenschaft für Bäume.
Er habe viele, hohe Träume,
Das gab er zur Begründung an.
Dort oben aber gab es
Weder Milch noch Mäuse.
(Das hatte man ihm auch gesagt)
Doch er hat das Problem vertagt.
So blieben ihm nur Klagerufe.
(Zum Berufe
Wurd' das nicht.
Und kein Gedicht.)
Erst Katzenfreundehöhenretter
Scheuten weder Wind noch Wetter.
Und bargen dann das Katertier
Aus des hohen Baumes Krone. Ohne
Vorwurf, Ohne Harm.
Heute ist der Kater arm.
Arm an Milch und arm an Mäusen.
Aber seine Jugendfläusen
Bleiben unvergesslich.
Deshalb, liebe Stubentiger,
Fragt Euch, ob Ihr etwa lieber
Hoch hinaus wollt,
Oder Mäuse.
EINE FABEL
29.12. 2022
Ein Otter saß im Sonnenlicht
Am Seeufer auf Kieseln
Und filettierte einen Stichling.
Da kam ein fast veganes Eichhörnchen gesprungen,
Auf Einkaufstour gesunder Art.
"Otter, was kosten Deine Eier?"
Fragte es, die Kiesel fest im Blick. "Für Dich ein Euro jedes Stück"
Erwiederte der Fischerfeind,
"Es sind gerollte Flusseier, und jedes Gramm vegan!"
"Dann gib' mir bitte zwei", sagte das Baumtier,
Zahlte und verschwand.
Am nächsten Tage kam es wieder
Zu dem Otter an den See:
"U has mir Seine eingepack!"
Beschwerte sich das Rote ohne Schneidezähne.
"Ich habe nur gesagt, es seien Flusseier, gerollt, vegan;
Hast Du denn jemals einen Wasserlauf
Mal Eier legen sehen? schloss der Otter das Gespräch.
So kann es einem gehen, Veganisten,
Wenn man gesundes Essen zu hoch hängt.
EINE FABEL
28.12. 2022
Noch etwas müde vom verschlaf'nen Winter
Traf der Igel eine Schnecke.
"Du kleine, geile Schnecke,
Wie geht es Dir denn heute?"
Frug der Säuger.
"Wenn Du mich bitte ganz korrekt ansprechen würdest, besser",
Antwortete die bestimmt.
"Wie Du wohl weißt, sind wir ja Zwitter; deshalb
Sprich' mich bitte an mit
"SCHNECK*E in wirbellos gerechter Sprache!"
"Beim nächsten Mal", versicherte der Stachler
Und nahm das Tier als Wege-Sushi.
Lustvoll schmatzend dachte der
"Du schmeckst mir auch als Schneck!"
So achtet also,
Selbstverliebte Sprachenwächter,
Darauf, wen Ihr
Mit dem GENDERN triggert:
Manchmal geht das kräftig schief...
EINE FABEL
27.12. 2022
Für die Vernunft im Weltmaßstab
Kämpfte vormals eine Dohle.
Jahrzehntelang.
Mit Leidenschaft und doch erfolglos;
"Verbraucht nicht mehr, als diese Erde hergibt!"
War ihr Wahlspruch, lange.
Und ihr war oftmals angst und bange
Angesichts der Plünderung.
"Bedenkenträger braucht man nicht!"
Hielten die Mehrheiten dagegen,
"Und Christen-Argumente zählen nicht
In uns'rem säkularen Leben!"
So sprachen alle Hedonisten.
Und geradezu, als ob sie wüssten,
Daß die Zeit kaum reichen wird, um nachhaltig zu leben,
Verbrannten sie ihr Geld in SUVs.
Und in AIDAs. MIDAS
Winkt am Mittelmeer.
Deshalb, Boomer, Bonzen, Nihilisten:
Bleibt auf Euren Pfründen sitzen
Bis Ihr sterbt!
EINE FABEL
23.12. 2022
Vor Jahren lebte eine Maus
Mit ihrem Nachbarn, einem Maulwurf
In einem Wiesental am Wald.
Sie gruben Gänge in die Erde,
Daß eine Wohnung daraus werde.
Doch eines Tages kam ein Regen,
Stark und heftig, der
Drohte ihre Gänge bald zu überfluten.
"Was machen wir?" fragten die Tiere sich
Nun voller Sorge.
"Ich werde Hilfe googlen!", sprach die Maus,
Derweil das Wasser stieg.
"Ich habe starke Hände", gab der Samtige zurück,
"Mit denen will ich einen Ausweg graben!"
Die Maus ertrank, bevor sie sich versah.
Und der fast Blinde grub sich einen Ausweg.
Deshalb, Ihr Erdbewohner, Gängegräber, Hypebetoner:
Verlasst Euch nicht auf Suchmaschinen,
Die erstmal nur dem Suchen dienen.
EINE FABEL
18.12. 2022
Vor wenigen Dekaden streifte
Eine Vogelspinne durch das Land.
Da traf sie irgendwann ein Rotkehlchen, das zufällig
Ihr zutraulich entgegenkam.
"Du goldkehliges Rotkehlchen,
Willst Du mir nicht die Anmut Deines Soseins
An jedes meiner Beine singen?
Jedes bekäme einen Ton,
Und Du dafür gerechten Lohn!"
Das Rotkehlchen war sehr gerührt
Und eigentlich sogar verführt.
Und ging zur Vogelspinne.
Die es dann packte, biss
Und ungerührt verspeisste.
So, liebe Vögelchen,
Kann's einem gehen,
Wenn man der Digitalisierung
Allzusehr entgegenkommt.
EINE FABEL
18.12. 2022
Ein frisch Verstorbener, rechthaberischer Toter
Kam irgendwann beim Fährmann an, am Styx.
Beharren auf Prinzipien gewohnt,
Sprach er, ganz selbstbewusst,
Den Schiffer an:
"Hey, Bootsmann, ich bin hier zu reklamieren,
Was mir schuldlos doch entgangen ist:
Des Lebens Rest.
Statistisch müsste ich mit achtundsiebzig Jahren abgetreten sein,
Statt nun mit achtundfünfzig;
Ich fordere Erstattung der nicht abgelebten zwanzig Jahre!"
"Eure Statistik gilt hier nicht", ließ sich der Dunkle nun vernehmen;
"Und Besserwisserei wird nicht geduldet!"
Sprach's und stieß den Toten
In das feuchte Vorzimmer des Hades,
Daß er selber schwömme,
Wohin er nun sölle.
Deshalb, Rechthaber und Besserwisser:
Weiter so mit Vorwürfen wie trocken Brot!
Sonst ist man
-eh man etwas reklamiert hat-
tot.
EINE FABEL
11.12. 2022
Vor vielen Jahren leitete
Ein Dohlenweibchen eine Schule.
(Die Dohlenmännchen wurden ausgemustert)
Hoch über'm Park in Baumes Krone,
Damit der Überblick sich lohne.
Doch irgendwann kam dort ein Reiher
Vorbeigeflogen, samt Geschenk:
"In Wirklichkeit ist diese Schildkröte ganz Dohle;
Sie soll hier lernen ganz zum Wohle
Ihrer verborgenen Gestalt!"
Das Dohlenweibchen nahm zur Kenntnis,
Daß heute nicht die ganze Kenntnis
Vom Dohlesein vonnöten war
Und machte einen Sitzplatz klar.
"Ihr müsst mir meine Welt erklären,
Und Eure Welt noch obendrein!"
Verlangte das Exilreptil.
Sprach's und torkelte und fiel
Bis auf den Parkboden, ganz grün.
Da half nun keine Rede, kein Bemüh'n:
Das Tier blieb stumm.
Und fragst Du Dich, geneigter Leser,
Vielleicht auch, warum
Wir von dem Kriechtier nichts mehr hören?
Weil Schildkröten nun einmal nicht
In Baumkronen gehören.
EINE FABEL
11.12. 2022
In blauer Vorzeit lebten einstmals Erdmännchen.
Die steckten ihre Schwänzchen ineinander
Und freuten sich des warmen Lebens, immer
Gut beschützt vom Regenbogen.
Sie sangen tags und sangen nachts:
"Wir sind die schönsten Erdmännchen,
Und selbst gerechte Wertmännchen!"
Doch irgendwann entstand ein kalter, grauer Virus,
Der Regenbogenbieger.
Lästig wie SARS, doch tödlich wie ein Tiger
Nach einer Woche Fasten.
Der bog den ganzen Regenbogen
Kurzerhand dann ganz nach oben.
Nun waren alle Erdmännchen der Strahlung ausgesetzt,
Die eine homophobe Umwelt auf die Männchen sandte; viele starben.
Deshalb, Minderheit, singt nicht zu laut;
Der Virus hört auch leisen Laut.
EINE FABEL
11.12. 2022
In einem Sonnenstudio,
An dem der Bullterrier einmal langkam,
Aalte sich ein Hühnchen auf der Bank.
"Du hübsches Hühnchen", flirtete der Kampfhund,
"Dein Gefieder hat ein wunderbares Braun;
Willst Du es nicht noch steigern in der Farbe und im Glanz?"
Dem Hühnchen, leicht verlegen, aber stolz,
Gefiel die schmeichelhafte Rede des ganz Weißen.
Weshalb es antwortete:
"Gern, wenn Du mir zeigst, wie ich es schaffen kann..."
Und der Vierbein antwortete "Komm..."
Und das Hühnchen kam und ging mit ihm.
Am Zielort angekommen packte er das Tier,
Und spießte es auf seinen großen Grill.
Da wurde es schon bald gebräunt
Und, appetitlich glänzend, quergedreht.
Also, Hühnchen,
Traut nicht den Versprechungen,
die sich an Euer Aussehn knüpfen
Oder wundert Euch anschließend nicht...
Neuer Text
Auch eine Satire!
Als vor etlichen pädagogischen Fünfjahresplänen
Herr Klafki das geradezu prophetische Bonmot
vom PRIMAT DER DIDAKTIK geprägt hat,
konnte er nicht wissen, wie wahr seine Weltsicht werden würde.
So wahr, daß ich den behaupteten Lehrermangel als Mangel zunächst trotz Evidenz bestreiten,
dann aber als geradezu exemplarisches Didaktikthema fokussieren würde,
vor allem bei der Anwerbung der Lehramtsstudenten.
Ich würde eine supersophisticated Werbeagentur buchen,
die schon Erfahrung mit der dialektischen Vermittlung politischer Inhalte
(zum Beispiel für DIE GRÜNEN) hat und sie zu einer multimedialen Kampagne
(inklusive Image-Videos von charmanten und gelassenen Junglehrern in Tiny Houses
des eigenen Schrebergartens)animieren.
Die sollte dann die Zukunft der Lehramtsanwärter in nachhaltigen, warmen Farben zeichnen
und zwar in den Handlungsfeldern:
KLASSENLEITUNG
Lassen Sie sich nicht irritieren von über dreißig Schülern in der Klasse.
Jedes Kind ist ein zukünftiger Gestalter der Gesellschaft.
Was er oder sie dort macht, ist eine andere Frage.
Auch die verschiedenen Ethnien sollten kein Problem sein:
Sie lernen beiläufig die seltendsten Namen der Welt und deren Aussprachen,
erfreuen sich an den kulturellen Eigenheiten der Kinder und müssen vielleicht lediglich
ab und zu schüchterne Kinder trösten, die von der jovialen Mehrheit bedrängt werden.
Oder Mädchen mit XXXXX tolerieren.
(Auch das Haar junger Mädchen kann erwachsene Männer versuchen!)
Man wächst mit der Aufgabe.
Und der Palästinensisch-Israelische Konflikt kann im Politikunterricht besprochen werden...
Auch bei Elternabenden sind Lehrer gern gesehen.
Was in den Kindern vorgeht, ist immer interessant,
besonders aus der Sicht der Eltern.
UNTERRICHTSGESCHEHEN
Ein Lärmpegel unterhalb eines vorbeifahrenden LKW sollte Ihnen keine Sorge bereiten;
viele Kinder sind es gewohnt, sich schreiend zu unterhalten;
in den meisten öffentlichen Veranstaltungen sind Schreie, Rufe, Trommeln und Applaus erwünscht.
Außerdem kräftigt Schreien die Lungen unserer Kinder
und trägt so zu einer gesunden psychosozialen Entwicklung bei.
Auch Aufspringen, Tanzen, Singen und kleine Attacken von Mitschülern
würde ich empfehlen zu tolerieren, ebenso wie spontane Unterbrechungen fremder Gespräche.
Ist es nicht so, daß sich in unserer Gesellschaft nur jemand mit bestimmtem Auftreten durchsetzt?
Und Frechheiten? Nicht überbewerten!
Wahrscheinlich war es eine Art rauer Freundlichkeit.
Essen im Unterricht ist zwar gewöhnungsbedürftig,
aber oft ein Zeichen von Wohlfühlen;
formal unterstreichen Schüler diese Einschätzung gerne mit Jogginghose und Hoodie.
Also erlauben!
Wie auch das beliebte Musikhören mit dem Handy während des Unterrichts.
Und wenn dann 'mal ein paar Pornos getauscht werden,
setzen sich die Schüler immerhin mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit auseinander...
Keine Stimme mehr nach vielen Stunden Unterstufe?
Keine Nerven mehr nach zuviel Störungen?
Johnny, Jack und Jim helfen.
Natürlich hat die Geduld ein Ende bei Schlägereien mit Mitschülern oder Lehrern.
Dann sollte man den Eltern mit ihrem Kind vielleicht den Besuch beim Psychologen nahelegen.
(aber nur, wenn er oder sie zustimmt)
Oder den Job einfach als CHALLENGE etikettieren.
INKLUSION
Natürlich soll kein Kind zurückgelassen werden.
Man kann es einfach mitnehmen im Unterricht.
Eine kleine Fortbildung, ein paar Stufenkonferenzen und einige Wochenenden
für den Nachteilsausgleich reichen schon,
die Anforderungen zu erfüllen.
Bei den nächsten Schülern mit Förderbedarf fängt man dann nicht mehr bei null an.
Außer vielleicht bei Anorexie. Da ist Vorsicht geboten.
Aber nicht zu lange. Sonst hat sich das Thema erledigt.
BENOTUNGEN
Ja, das alte, unerfreuliche Thema. Aber auch das kann man positiv wenden:
Man gibt einfach nur Noten von SEHR GUT bis BEFRIEDIGEND.
Und entgeht den Tränen, den Kraftausdrücken und dem Rechtsanwalt
(in aller Regel)
Und vielleicht auch einer Listung in einem Lehrerportal.
RAHMENBEDINGUNGEN
Nominell sind Sie für etwa fünfundzwanzig Stunden verpflichtet.
Aber das erfüllt doch keinen echten Akademiker!
Vorbereitung, Elterngespräche, Emails ohne Ende, Klassenarbeiten und Klausuren,
Konferenzen vieler Art, Arbeitskreise, Einkäufe,
Extraaufgaben und soziale Grauzonen lassen keine Langeweile aufkommen...
WARUM ALSO NOCH WARTEN?
Natürlich bin ich als Künstler auf Schönheit fixiert.
Geradezu genagelt.
Farben und Formen, Valeurs und Nuancen,
Kontraste und Kompositionen bestimmten mein Kunststudium.
Gerne assoziiert mit femininer Eleganz.
Nicht, daß sich nennenwerte Teile der kulturaffinen Bevölkerung dafür interessiert hätten.
Aber die Beschäftigung mit diesen Reichtümern
schmückte unsere Wohnung und die Ateliers.
Irgendwann drängten sich die Klänge
Alter Jazzsynkopen
Samt Armstrongblech in meinen Alltag
Und sie blieben.
Und ich hing angefixt an der mollgefärbten Nadel,
Der, mit dem Diamant.
Um Jahre später Kannen einzusammeln,
Tiefe Blechgeräte
Mit dem Nachall der Antike.
So fand sich bei den alten Dingen
Auch eine Schweizer Tuba ein,
Ein schwerverletztes Horn mit schmutzigmatter, graugrüngelber Haut.
Das habe ich mit brassbewährter Erster Hilfe aufgepäppelt,
Aber seine Oberfläche abgelehnt.
Doch Hilfe kam vom Internet:
Das Nachforschen ergab, daß das uralte WENOL
Nun GLANOL hieße
Und auch ab und zu verkauft würde...
Heute habe ich die erste halbe Tube wegpoliert.
Die alten Beulen bleiben.
Aber nun glänzen sie
Und ihre Tiefe schwindet.
Sie ist aber auch schwierig, die Sache mit dem Gendern!
Gerechtigkeit in Sprache abzubilden,
Wenn man noch nicht mal sicher sein kann, daß alle lesen können.
Und, wie man weiß, Gerechtigkeit in der Natur nicht vorkommt.
(Auch "Einfache Sprache" hilft hier nur bedingt).
Dabei: Wir gehören doch alle zur Gattung HOMO SAPIENS.
Ist das nicht "Gender-Glue" genug?
Offenbar nicht.
Obwohl die frühen Hochkulturen wohl alle Matriarchate waren.
Irgendwann, vielleicht seit der Bronzezeit, begannen die Menschen
(Fama est)
-Vielleicht aus der maskulinmuskulären Notwendigkeit der Streitbarkeit geboren-
Ein Gebirge aus Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen aufzutürmen,
Gegen das Der Himalaya eine Sandburg ist.
Daß die einige tausend Jahre Bestand hatten,
Ist wahrscheinlich Zufall.
Jetzt aber scheint es an der Zeit,
Die Dinge zu verändern.
Und zu GENDERN.
Aber natürlich steckt der Teufel im Detail;
Im "Binnen-I", dem Doppelpunkt,
Dem "Gender-Sternchen"
Oder noch zu erfindender
Minimalinvasiver Eingriffe ins Sprachenherz.
Denken lässt sich das alles
Meiner Meinung nach ohnehin schon schwer;
(Auch und gerade von einem Künstler,
Der von Musen enorme Inspirationen erfahren hat).
Umsetzen, lesen, oder sprechen aber kaum;
Wie soll man sie denn ansprechen, die Zielgruppen
Aus Frauen, Männern, Diversen,
Arbeiter, Angestellten, Beamten, Handwerkern, Akademikern,
Kollegen, Migranten, Mitbürgern oder Behinderten?
Ich habe lange überlegt
Und eine Formulierung gefunden,
Die Niemanden ausschließt:
"ATMENDE"
Das sind alle, die leben.
Menschen.
Und über Tiere reden wir später.
Ja. Wir haben Pandemie. Jetzt.
Die Krone der Viren wirft auch auf die Künstler
ihren langen, kalten Schatten.
Und Radiokulturvermittler werden nimmer müde,
den Verlust an Lebensqualität, Erkenntnis und Genuss
wortreich zu beklagen.
Was machen die denn alle, unsere Künstler, jetzt?
Die Grönemeyers, Lindenbergs, Campinos oder Niedeckens
oder Frau Fischer und Frau Connor?
Oder Herr Gursky?
Vielleicht das Kleingeld zählen.
Zunehmend genervt bin ich
-wenn sich zwischen die Meldungsblöcke zur Coronakrise-
immer öfter feullitonesque Debattenfragmente schieben,
die versuchen, den korrekten schriftlichen oder sprachlichen Umgang mit Minderheiten
an die Vehemenz der Einlassungen ihrer Verfechter anzupassen.
In allerbester Volkserziehungsabsicht.
Waren das vor Jahren überwiegend Beispiele mit feministischer Konnotation,
ist deren Strauß ja längst um diverse Selbstverständnisblüten erweitert worden.
Die Ehe für alle als Lebensleistung von Herrn Beck
wird längst von eloquenten Queerprominenten,
Ethnienvertretern, Religionsgruppenanwälten, Randgruppensprechern jeder Art
oder Aktivisten mit moralischem Sendungsbewusstsein übertroffen.
Gibt es eigentlich eine "Fünf-Prozent-Hürde" für Benachteiligte?
Oder eine zeitliche Grenze für historische Schuld?
Etliche Islamisten führten ja die Kreuzzüge der Europäer als Begründung für ihre Anschläge an.
Vielleicht sollten wir vor diesem Hintergrund vorsorglich
den italienischen Ministerpräsident um Vergebung für die Schlacht im Teutoburger Wald bitten...
Ja, im Augenblick bestimmt die Krise.
Auch der Kunst die Diskussion.
Genauer aber eigentlich: Ihrer LEUCHTTÜRME, wie oben.
Denn eines dürfte klar sein:
Die hunderte von kaum bekannten Künstlern,
Literaten, Musikern, Malern und Co.,
Haben auch vor der Krise fast niemanden interessiert.
Auch nicht bei bester Ausbildung, feinstem Vermögen,
größtem Talent oder Fleiß: Denn diese Dinge wurden nicht gebraucht.
Wirtschaftlich. Und das war seit Jahrzehnten die Messlatte.
Und nicht Dichten, Denken, Malen oder Spielen.
Der Dieselskandal bei VW oder die Nationalmannschaftsprobleme
waren ein nationaler Aufreger, nicht die Künstler im Stadtviertel.
SIND DIESE LEUTE ALSO "ARME IRRE",
WEIL SIE WIDER JEDE ÖKONOMISCHE VERNUNFT
UND TROTZ VIELFÄLTIGEM VERZICHT
AN IHREM TRAUM
UND IHREN IDEALEN FESTHALTEN?
Das mag jeder für sich selbst entscheiden.
Gehör gefunden in den Talkshows oder Parlamenten
haben sie sehr selten. Vielleicht weil sie so oft introvertiert sind;
und das passt schlecht in diese Zeit des Kreischens.